Keine zweite Amtszeit als Bürgermeister
 - Thorsten Vaupel hört im Frühjahr 2022 auf


Überraschende Ankündigung aus dem Frielendorfer Rathaus. Bei der nächsten Bürgermeisterwahl wird Thorsten Vaupel, dessen 6-jährige Amtszeit am 20. Mai 2022 endet, nicht noch einmal zur Wahl stehen. Das teilte der Verwaltungschef der Marktfleckengemeinde jetzt mit. Er möchte in den kommenden Jahren wieder mehr Zeit mit der Familie verbringen, begründet der bald 51-Jährige seinen Entschluss: „Nach reiflicher Überlegung und im Bewusstsein, wie zeitlich intensiv und fordernd das Amt des Bürgermeisters ist, hat der Familienrat nach langer Diskussion gemeinsam diese Entscheidung getroffen.“

Vor Beginn seiner Amtszeit habe er öffentlich zum Ausdruck gebracht, dass er etwas ganz oder gar nicht mache, betont Thorsten Vaupel: „Das wäre nicht ich. Ich bin immer für andere Menschen da. Bin Motivator, Macher, Moderator und Seelentröster, aber auch zuweilen der Prellbock. Ich bin von Herzen gern Bürgermeister, gehe immer voran und lebe rund um die Uhr das bedeutende Amt. Das alles kostet viel Kraft, aber noch viel mehr Zeit, in der ich nicht für meine Familie da bin. Und mit halber Kraft kann und will ich so ein Amt nicht ausüben. “

In Zukunft werde die Familie wieder an erster Stelle stehen, so der Verwaltungschef: „Die Corona-Pandemie ist für viele Menschen eine besondere Situation, auch für mich. Mit Anfang fünfzig habe ich mich gefragt: Was hält das berufliche Leben noch bereit? Wie geht oder besser gesagt, wie soll es weitergehen?“ Es sei nicht einfach und brauche Mut, das Bewährte aufzugeben und einen neuen Weg einzuschlagen, erklärt Frielendorfs Bürgermeister: „Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und über Monate reiflich darüber nachgedacht und immer wieder das Gespräch mit meiner Frau gesucht und geführt.“

Einem Nachfolger im Amt hinterlasse er eine geordnete und gut dastehende Gemeinde, ist der Verwaltungschef überzeugt: „Die Ergebnisse der Arbeit in den vergangenen Jahren können sich sehen lassen. Der Schutzschirm wurde zugeklappt und als erste Schutzschirmkommune in Hessen standen wir unter besonderer Beobachtung und die Skepsis war am Anfang – zumindest in der Öffentlichkeit – recht groß, aber das Ergebnis spricht für sich.“ Um dieses Ziel zu erreichen, habe man an den aus seiner Sicht an den „richtigen“ Stellen gespart, erklärt Bürgermeister Vaupel: „Wir sind gut aufgestellt, weil wir zurückhaltend gewirtschaftet, unsere Finanzen neu geordnet und uns mit der Umsetzung von Plänen auf die Projekte beschränkt haben, die die Kommune langfristig und nachhaltig finanzieren konnte beziehungsweise kann. Wir sind nach wie vor eine attraktive Gemeinde, die ihren Einwohnerinnen und Einwohnern sehr viel bietet.“

Bis zum 20. Mai kommenden Jahres, dem Ende der Wahlperiode, werde er in gewohnter Art und Weise zum Wohle des Marktfleckens Frielendorf alles geben, um eine gute Übergabe an einen neu zu wählenden Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu gewährleisten, verspricht der Bürgermeister: „Selbstredend hat die Frielendorfer SPD einen geeigneten, bekannten und zugleich beliebten Nachfolgekandidaten gefunden, den sie nach einer zeitnahen Nominierung ins Rennen schicken wird.“

Die SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung Frielendorf habe er in der konstituierenden Fraktionssitzung am 30. März 2021 bereits über seine Entscheidung in Kenntnis gesetzt. Dabei habe er noch einmal deutlich gemacht, dass er die Bürgermeistertätigkeit genossen habe und ihn die vielfältigen Aufgaben erfüllt hätten, betont Thorsten Vaupel: „Meine Frau und meine Familie haben mich immer unterstützt und jetzt ist es einfach an der Zeit, dass ich etwas zurückgebe. Bei allem Streben nach beruflichem Erfolg ist und bleibt der wesentlichste Bestandteil des Lebens die Familie.“